Gestern abend hatte ich seit langem wieder einmal die Ehre meinen Film an den Zuger Filmtagen im Rahmen des Stummklang neu zu hören. Eine Band aus 8 MusikerInnen improvisierten auf der Bühne in der Chollerhalle. Es war ein Konzert der besonderen Art. Die Leinwand zeigte einen Kurzfilm nach dem anderen. Zu beiden Seiten wurden die Musizierenden auf der Leinwand live übertragen. Alles hatte so einen spontanen Charakter. Ich habe mir extra ein Covid-Zertifikat geholt, um dabei zu sein. Unter der angenehmen Menschenmenge zu sein war sehr erfüllend.

Im Hinterkopf hatte ich jedoch auch den limitierenden Gedanken… ich bin Kerngesund, voller Neugierde und fühle mich doch auch eingesperrt. Zum ersten Mal in meinem Leben erfahre ich das offensichtliche Gefühl von Diskriminierung. (Bestimmt gab es diese Momente in der Vergangenheit schon öfters, sei es wegen meiner Grösse, meines Frau-Sein – oft in der Filmwelt). Und so sah ich nicht nur Das Leben ist eines der Leichtesten in neuem Gewand, sondern auch mein eigenes Leben.
Jemand der mit mir eine Unterhaltung zur Impfung beginnt, und mir dann nach seinem umfangreichen Vortrag wieso man sich impfen solle, die Erlaubnis gibt; „Ach ich verstehe schon. Bei dir ist es etwas Anderes.“ Da muss ich einfach klar sagen: „Vielen Dank das du mit mir deine Gedanken teilst. Dein Einverständnis dein zu meiner Entscheidung neutralisiere ich gerne für mich.“
Ich bin im Lebensfluss und vertraue. Ich entscheide mich aus innerer Klarheit heraus nicht impfen zu lassen – das fühlt sich für mich stimmig an. Ich versuche hier, mich aus den Worten der Wut herauszunehmen. Und trotzdem spüre ich die aufkommenden Wellen von Ohnmacht, Entsetzen über die Bundesentscheide, über die Reaktionen von Bekannten, die Konsequenzen für mein früher noch so flexibles Leben.
Diese Gefühle nehme ich ernst, und wenn sie hochkommen, dann möchte ich Platz dafür schaffen. Wenn ich aber wieder im Arbeitsmodus Zuhause in meinem Atelier bin freue ich mich über die Ruhe, die mir durch diese Umstände geschenkt werden. Mit Abgrenzung tu ich mich manchmal schwer.
Ich gehe ins Vertrauen, stärke mein gereinigtes, ruhiges Energiefeld und versuche es auf die Welt auszudehnen. Im Auge des Orkans, ausserhalb liegt es in andren Händen. Ich vertraue darauf, dass der Orkan, die Winde meine heilende Energie verbreitet. Ich sehe meinen bisherigen Weg und bin sehr stolz, wie weit mich meine Reise schon brachte.